Marktplatzumgestaltung | Stadt Castrop-Rauxel

Umgestaltung des Altstadtmarktes

Die im März 2017 abgeschlossene Neugestaltung hat den Marktplatz in der Castroper Altstadt deutlich aufgewertet - durch die Instandsetzung der bewirtschafteten Stellplatzflächen, vor allem aber durch die attraktive Erneuerung der übrigen Aufenthaltsbereiche.

Marktplatz 1

Marktplatz 2Marktplatz 3Politische Beratung

Den Grundsatzbeschluss zur Marktplatzumgestaltung hat der Rat der Stadt Castrop-Rauxel im September 2014 gefasst. Im Dezember 2014 hatte der Rat der Stadt die Gestaltungsplanung und die Beantragung der Gelder für die Umgestaltung beschlossen.

Anlass und Ziele der Planung

2009 hat der Rat der Stadt das städtebauliche Entwicklungskonzept für das Stadtumbaugebiet Altstadt beschlossen. Dieses Entwicklungskonzept beschreibt zentrale Ansätze zur langfristigen Stärkung der Altstadt. Auch wenn zwischenzeitlich eine Reihe daraus abgeleiteter Projekte bereits umgesetzt sind bzw. andere Projekte eine zeitliche Verschiebung erfahren mussten, gelten die mit dem Beschluss formulierten Ziele, Leitlinien und Handlungsfelder für die zukünftige Entwicklung der Altstadt unverändert fort.

Marktplatzpläne waren Wettbewerbsbeitrag von "Stadt macht Platz - NRW macht Plätze"

Eine grundlegende Neujustierung des städtebaulichen Entwicklungskonzepts ist deshalb nicht erforderlich. Lediglich die zwischenzeitlich eingetretenen Veränderungen hinsichtlich der zeitlichen Umsetzung von Maßnahmen sowie Veränderungen auf der Seite der Akteure bedurften einer Aktualisierung. Die grundlegenden Planungen zur Marktplatzumgestaltung waren bereits 2004/05 als erfolgreicher Wettbewerbsbeitrag beim Landeswettbewerb „Stadt macht Platz – NRW macht Plätze“ auf positive Resonanz gestoßen.

Sanierung war dringend notwendig

Verschiedene Rahmenbedingungen machten es erforderlich, das Projekt auf der Grundlage eines weiterentwickelten Gesamtkonzepts mit hoher Priorität voranzubringen: Eine Kanalerneuerung entlang der Ostseite des Platzes war notwendig. Auf der südlichen Seite des Platzes waren die Kanäle zuvor erneuert worden.

Ebenfalls war aus Gründen der Verkehrssicherung die Sanierung der bewirtschafteten Flächen (Stellplätze) durch die Stadt zwingend notwendig. Auch an den übrigen Platzflächen war ein Verbesserungsbedarf gegeben.

Für die Realisierung wurden Finanzmittel der Städtebauförderung beantragt und bewilligt.

Multifunktional und barrierefrei

Nach dem Umbau ist nun die Barrierefreiheit des Platzes flächendeckend gewährleistet. Vor allem im Westen des Platzes entstand ein breiter, baumbestandener Aufenthaltsbereich. Der Platz ist wieder uneingeschränlt für Veranstaltungen wie die Kirmes oder das Kulinarische Stadtfest "Castrop kocht über" nutzbar.

Die Bushaltestelle auf der Südseite des Platzes, vor dem Gretenkordhaus, wird im Sommer 2017 barrierefrei ausgebaut. Für diese Maßnahme wurden separate ÖPNV-Fördergelder unabhängig von der Städtebauförderung beim Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) beantragt.

Grundzüge der Marktplatzgestaltung

Der Marktplatz wird entlang der westlichen und östlichen Platzkanten durch Baumreihen räumlich gefasst, ohne den Blick auf die Fassade zu verstellen. Dafür sind neu zu pflanzende Bäume mit hellen, lichtdurchlässigen Kronen, die sich sehr gut für den städtischen Raum eignen, vorgesehen. Die Bürgerinnen und Bürger haben sich im Rahmen der Workshops für die Gleditschie (Gleditsia triacanthos „Skyline“) ausgesprochen. Die bestehenden Bäume haben bestenfalls noch eine mittelfristige Perspektive und wurden Anfang 2016 entfernt. Insgesamt werden 22 neue Bäume gepflanzt.

Gleditschie

Die gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern erarbeitete Grundstruktur des Bereichs rund um den Reiterbrunnen sieht vor, den Platz mit einer halbrunden, breiten Baumreihe zu fassen, die dann zusammen mit den bereits beschriebenen Bäumen auf der Ost- und Westseite ein einheitliches Gesamtbild ergeben. Die bestehende Bogenstruktur des Platzes am Reiterbrunnen wird aufgenommen und in eine moderne Form überführt. Es entsteht ein durchgängiges „Band“ aus Bäumen, in dem auch die anderen Ausstattungselemente des Platzes wie Fahrradständer, Sitzgelegenheiten und Spielgeräte untergebracht werden sollen.

Insgesamt 108 Stellplätze

Der Platz selbst wird durch die Verbreiterung der Randbereiche, die für Aufenthalt, Auslagen und die bereits projektierte Außengastronomie zur Verfügung stehen werden, deutlich aufgewertet. Das Konzept sieht vor, die Anzahl der Stellplätze auf 108 (davon vier Behindertenstellplätze) zu reduzieren. Die Größe der Stellplätze wird von momentan ca. 2,40 m auf 2,50 m verbreitert, um ein ungehindertes Ein- und Aussteigen zu ermöglichen. Es werden Motorradstellplätze sowie 20 feste Radabstellplätze vorgesehen.

Die beiden Bushaltestellen im Süden werden für Gelenkbusse in der „Sägezahnaufstellung“ barrierefrei ausgebaut. Die erforderlichen Infrastruktureinrichtungen wie taktile Elemente und Infostelen werden vorgesehen.

Oberflächenmaterialien

Auf der Parkplatzfläche wird  ein hochbelastbares Betonsteinpflaster im Segmentbogenverband mit rauer Oberfläche verlegt. Die Stellplätze auf der Fläche werden durch einzelne dunklere Steine abmarkiert.

Die übrige Platzfläche soll in einem hochwertigen, in Reihe verlegten Natursteinpflaster in gebundener Bauweise ausgeführt werden. Für die Einfassungen zwischen den einzelnen Flächen sowie die Entwässerungsrinnen werden die dunklen Basaltsteine wiederverwendet, die jetzt auch auf dem Marktplatz liegen.

Für die Fahrbahnen wird der gleiche Naturstein wie in den Randbereichen verwendet, aufgrund der höheren Belastungsanforderungen an die Fläche wurde hier jedoch eine Verlegung im Ellenbogenverband gewählt.

Weitere Gestaltungselemente

Unter der Baumreihe im Westen laden Bänke zum Sitzen ein. Als bevorzugtes Material wurde von der Bürgerschaft Holz ausgewählt. Die genaue Auswahl der zu verwendenden Sitzmöbel muss jedoch noch erfolgen. Zwischen den Baumstandorten sind auch die Wasseranschlüsse und zwei der drei Stromanschlüsse für Veranstaltungen sowie Infostele, Papierkörbe, Parkscheinautomat und E-mobil Ladestation, geplant.

Das Beleuchtungskonzept sieht eine Kombination aus wenigen ca. 8 m hohen Leuchten zur Ausleuchtung der Stellplatzfläche mit einer größeren Anzahl ca. 4 m hohen Leuchten für die Beleuchtung der übrigen Aufenthaltsbereiche vor. Über die detaillierte Lichtplanung für den Marktplatz ist für Januar 2015 ein weiterer Bürgerworkshop geplant. Die im früheren Lichtkonzept angedachte indirekte Beleuchtung über Bodeneinbaustrahler soll aufgrund des hohen Wartungsaufwandes und der Vandalismusanfälligkeit aufgrund der gemachten Erfahrungen nicht realisiert werden.

Ein weiteres Angebot an Spielgeräten für Kinder soll angemessen Berücksichtigung finden. Bei der Entscheidung über die Art der Spielgeräte wird das Kinder- und Jugendparlament beteiligt.