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„Lieber etwas weniger Miete als Leerstand“: Wie Eigentümerinnen und Eigentümer die Innenstadt beleben können
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Einleitungstext

Mitte Februar 2023 eröffnete das Second-Hand-Modegeschäft „Schatztruhe“ kurz nach der Geschäftsaufgabe eines Donut-Händlers in der Mühlenstraße 1. Das „Sofortprogramm Innenstadt NRW“ unterstützt diese Neueröffnung – möglich wurde sie aber erst durch die Eigentümergemeinschaft, die aktiv an der Vermietung mitgewirkt habt und dabei auf einen Teil der Miete verzichtet.

Fortsetzungstext

Für jedes Ladenlokal, das über einen längeren Zeitraum hinweg ungenutzt bleibt, gibt es individuelle Gründe. Dazu zählen unangemessene Erwartungen der Eigentümerinnen oder Eigentümer hinsichtlich der Miethöhe, unüblicher Sanierungsstau, ungünstige Grundrisse oder ein noch laufender Mietvertrag, bei dem die Miete weitergezahlt wird, obwohl das Ladenlokal bereits verlassen wurde. 

Leerstand keine Option

Für das Ladenlokal in der Mühlenstraße 1, in dem bis zu Beginn des Jahres Donuts verkauft wurden, war letzteres der Fall. Das Ladenlokal längere Zeit ungenutzt zu lassen und weiter Miete zu erhalten, war aber trotzdem nie eine Option für Hans-Josef Knust und Elisabeth Westholt: Die Geschwister wollen als Eigentümergemeinschaft aktiv Einfluss auf die Immobilie und die Innenstadtentwicklung nehmen.

„Wir waren mit dem Innenstadtmanagement bereits in Kontakt, lange bevor wir darüber informiert wurden, dass das Ladengeschäft nicht weiter betrieben werden soll. Wir sehen das Förderprogramm als sehr gute Gelegenheit, die Ladenlokale in der Altstadt nicht ungenutzt zu lassen“ so Hans-Josef Knust.

Verzicht auf 30 Prozent der Mieteinnahmen

Ihm und seiner Schwester geht es dabei auch darum, einen guten Kontakt zu ihren Mieterinnen und Mietern zu haben. „Wir sind hier aufgewachsen und auch wenn wir nicht mehr täglich hier herkommen, so ist uns das Haus sehr wichtig. Mieter, die sich hier wohlfühlen, kümmern sich immer auch“, führt Elisabeth Westholt aus.

Zu Gunsten der neuen Mieterinnen verzichteten die Eigentümer gleich zweimal auf einen Teil der Miete. Zunächst, als der noch bis Winter 2023 gültige alte Mietvertrag aufgehoben wurde. Und im nächsten Schritt, als der Mietvertrag mit der Stadt Castrop-Rauxel abgeschlossen wurde. Denn der Verzicht auf 30 Prozent der letzten Nettokaltmiete wird von den Fördergebern vorausgesetzt.

„Lieber etwas weniger Miete als Leerstand. Für uns war und ist es das Wichtigste, unser Ladenlokal zu vermieten. Wir sind uns sicher, dass das den Wert der Immobilie und des Ladenlokal-Umfeldes insgesamt erhält“, begründet Hans-Josef Knust diese Entscheidung.

Innenstadtmanagement jederzeit erreichbar

Für die Arbeit des Innenstadtmanagements, das das Förderprogramm vor Ort umsetzt, handeln die Eigentümer vorbildlich. Sie sind lokal verwurzelt, vor Ort aktiv und ansprechbar. Zudem sind sie offen, neue Ideen und Wege bei der Vermietung auszuprobieren. Unter diesen Voraussetzungen können noch bis zum Jahresende weitere ungenutzte Ladenlokale wieder in Wert gesetzt werden.

Allen Interessierten steht das Innenstadtmanagement für Fragen und Unterstützung im Rahmen der Ladenlokalvermietung zur Verfügung. Mara Ahlers und Christoph Krafczyk sind in der Lönsstraße 12 tätig und immer dienstags sowie mittwochs zwischen 10.00 und 16.00 Uhr erreichbar. Eine Voranmeldung wird empfohlen. Telefonisch unter 02305 / 4388688 sowie per E-Mail an ladenlokal@innenstadt-castrop.de können zudem Termine auch an anderen Tagen vereinbart werden.