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Es ist die umweltfreundlichste Fortbewegungsart der Welt, und deshalb soll das Gehen in Castrop-Rauxel nun mehr Aufmerksamkeit bekommen: Beim landesweiten Wettbewerb um einen professionellen „Fußverkehrs-Check“ wurde Castrop-Rauxel vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Zukunftsnetz Mobilität NRW als Teilnehmer ausgewählt.
„Gehen hält fit und ist gut fürs Klima“, sagte Minister Krischer bei der Urkundenübergabe im Verkehrsministerium. „Um sicher und bequem zur Arbeit, in die Schule oder zum Einkaufen zu gehen, brauchen wir fußgängerfreundlich gestaltete Wege und Plätze. Mit den „Fußverkehrs-Checks“ unterstützen wir Städte, Kreise und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen dabei, Fußwege attraktiver und sicherer zu machen. Ich freue mich, dass jetzt zwölf weitere Kommunen – von der rheinischen Stadt Bonn bis zur Gemeinde Dörentrup im Kreis Lippe – unser Angebot annehmen. Gemeinsam sorgen wir für eine höhere Lebensqualität in der Stadt und auf dem Land.“
Gemeinsamer Einsatz für Fußgänger
„Fußverkehrs-Checks“ sind ein Angebot des „Zukunftsnetz Mobilität NRW“, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, in dem Castrop-Rauxel seit dem Jahr 2017 Mitglied ist. Gabriele Matz, Vorstandssprecherin der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR), erläutert das praktische Prinzip: „Die Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – vor Ort haben Teilnehmer die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen an einem gemeinsamen Beispiel zu diskutieren.“ Durch den Austausch zwischen Bürgerinnen und Bürgern, Verwaltung und Politik sowie Vertreterinnen und Vertretern weiterer Interessengruppen kann so auch die Beteiligungskultur gestärkt werden.
Um einen professionellen und zielführenden Ablauf zu gewährleisten, begleitet und moderiert ein Fachbüro den Prozess und wertet die Ergebnisse aus, damit die Stadtverwaltung darauf bei Bedarf mit konkreten Maßnahmen aufbauen kann. 30 Kommunen hatten sich landesweit beworben, zwölf bekamen den Zuschlag. Für die Gewinner des Wettbewerbs ist der gesamte Check kostenlos, er wird vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert.
Für eine umfassende Fußverkehrsförderung in Castrop-Rauxel
In Castrop-Rauxel gibt es schon konkrete Pläne. „In unserem Nahmobilitätskonzept, welches 2021 beschlossen wurde, konnten bereits einige Räume hinsichtlich der Fußverkehrsförderung untersucht werden. Die Fußgängerampel in der Mühlenstraße/ Widumer Tor konnte zum Beispiel schon umprogrammiert werden, sodass die Fußgänger nun ohne lange Wartezeiten die Fußgängerzone erreichen können“, sagt Verena Reuter, Leiterin des Bereichs Stadtentwicklung und Statistik. „Bisher ist der Fußverkehr und die Infrastruktur in der Innenstadt, in Ickern und dem Bahnhofsumfeld untersucht worden. Mit den Fußverkehrschecks können nun zwei weitere Bereich unserer Stadt untersucht werden.“ Die Stadtverwaltung plant, nunmehr verstärktes Augenmerk auf Schwerin und Henrichenburg zu legen.
Durch den professionellen Check und die Begleitung durch ein Fachbüro bekommt die Stadt nun die Chance, in der Fußverkehrsförderung aufzusteigen und gleichzeitig die Bürgerbeteiligung voranzutreiben. „Nun können zwei weitere Räume untersucht werden. Der Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern liefert uns als Verwaltung wichtige Impulse, wo im Bereich der Stadt Schwachstellen zu lokalisieren sind, die wir bisher noch nicht auf dem Schirm hatten. Diese können wir dann gemeinsam und prioritär angehen.“
Bewährte Methode für Kommunen
Die „Fußverkehrs-Checks NRW“ sind ein Angebot des Zukunftsnetz Mobilität NRW, dem landesweiten Unterstützungsnetzwerk für nachhaltige Mobilitätsentwicklung. Die bewährte Methode enthält mehrere Bausteine. Begehungen sind das Kernstück – sie geben den Teilnehmenden vor Ort die Gelegenheit, Probleme und Sichtweisen auszutauschen und neue Lösungsansätze und Ideen zu diskutieren. Es folgt eine Stärken-Schwächen-Analyse sowie die Erstellung eines Maßnahmenplans mit Prioritäten, die gemeinsam von Bürgern und Experten erarbeitet werden.
Die verschiedenen Etappen werden von einem Planungsbüro begleitet, das die Veranstaltungen moderiert, die Themen bündelt und die Ergebnisse zusammenfasst. Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Kommune eine Auswertung und Handlungsempfehlung. Zudem werden die Ergebnisse abschließend durch das Planungsbüro im politischen Ausschuss der jeweiligen Kommune vorgestellt. Das Zukunftsnetz Mobilität NRW sensibilisiert Verwaltung, Politik und Bürgerschaft mit dem Projekt für die Bedeutung des Zu-Fuß-Gehens als Verkehrsmittel und bietet den Kommunen einen Anstoß, in die Fußverkehrsförderung einzusteigen.
Das Zukunftsnetz Mobilität NRW berät und unterstützt die Kommunen bei der Generierung möglicher Fördermittel. Die Kosten werden vom Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen übernommen.
Hier finden Sie weitere Informationen zum Fußverkehrs-Check NRW