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Wiederaufbau des Sirenensystems
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Beispielbild elektronische Sirene
Einleitungstext

Auch vor dem Hintergrund der jüngsten Klimakatastrophen befindet sich das Sirenensystem in Castrop-Rauxel wie im gesamten Kreis Recklinghausen im Wiederaufbau. Dabei wurden in den vergangenen fünf Jahren 15 elektronische Sirenenanlagen im Stadtgebiet aufgebaut. Die Fertigstellung von 13 weiteren Standorten ist vorbehaltlich funktionierender globaler Lieferketten bis zum Sommer 2022 geplant. Die Sirenen werden mehrmals im Jahr getestet. 

Fortsetzungstext

Sirenensystem im Kreis Recklinghausen

Ende der 1960er Jahre gab es etwa 90 Sirenenstandorte in Castrop-Rauxel. Nach Ende des „Kalten Krieges“ gab der Bund den Warndienst auf und zu Beginn der 90er Jahre wurden in Castrop-Rauxel bis auf drei mechanische Sirenen auf dem Feuerwehrgerätehaus Habinghorst, der Wilhelmschule und Elisabethschule alle ca. 45 noch vorhandenen Sirenen abgebaut. Neues Ziel ist es nun, ein landesweit umfassendes, reaktionsschnelles und zentral steuerbares Warnsystem zu entwickeln und vorzuhalten. Im Wiederaufbau werden zudem Fehler im Sirenensystem ermittelt und behoben. Trotzdem kann es auch am Tag einer Sirenenprobe vorkommen, dass ein falscher Warnton erklingt oder manche Sirenen gar keinen Warnton abgeben.

Sirenenstandorte im Kreis Recklinghausen

Mit den neuen elektronischen Sirenen als Weck- und Warnmittel können dann etwa 90 Prozent der Bevölkerung über heraufziehende oder bereits eingetretene Gefahren effektiv gewarnt und informiert erreicht. Die restliche Abdeckung erfolgt durch mobile Sirenen. Die Castrop-Rauxeler Feuerwehr verfügt über drei mobile Sirenen, die auf ihren Fahrzeuge eingesetzt werden können.

In den Planungen für neue Sirenenstandorte werden folgende Kriterien berücksichtigt: Bevölkerungsdichte in den Stadtteilen, Art der Bebauung (Häuserschluchten u.ä.), Gewerbliche Standorte mit erhöhtem Gefahrenpotenzial, Öffentliche Gebäude (Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser u.ä.) und besondere Verkehrswege (Autobahnen, Wasserwege, Bahnlinien). Anhand der Planungskriterien wurde eine Prioritätenliste für die Umsetzung im Stadtgebiet erstellt, wobei fast ausschließlich städtische Gebäude genutzt werden.

Zum Aufbau des Sirnennetzes hat das Land NRW eine Anschubfinanzierung bereitgestellt, für Castrop-Rauxel in Höhe von gut 30.000 EUR. Das gesamte Investitionsvolumen bis 2020 war mit etwa 330.000 EUR kalkuliert.

Stand des Ausbaus des Sirenensystems in Castrop-Rauxel

Im Zuge des Wiederaufbaus wurden bereits im Herbst 2016 die beiden Sirenenstandorte am Feuerwehrgerätehaus Habinghorst (Dornbachstraße) und an der Wilhelmschule (Wilhelmstraße) erneuert. Auch an der Erich-Kästner-Schule (Lessingstraße), an der Fridtjof-Nansen-Realschule (Lange Straße), an der Cottenburgschule (Cottenburgstraße), an der Lindenschule (In der Fühle), an der Martin-Luther-King-Schule (Bahnhofstraße), an der Hauptwache der Feuerwehr (Frebergstraße) und am Feuerwehr-gerätehaus Merklinde (Wittener Straße) sind neue elektronische Sirenen errichtet worden. Im Jahr 2018 wurden die elektronischen Warnanlagen an der Elisabethschule (Elisabethstraße), an der Waldschule (Ahornstraße), am Berufsbildungszentrum der VHS (Westheide), an der Bodelschwingh-Schule (Bodelschwingher Straße) und am Feuerwehrgerätehaus Henrichenburg (Hedwig-Kiesekamp-Straße) installiert. Seit August 2021 ist auch wieder eine Sirene am Adalbert-Stifter-Gymnasium (Leonhardstraße) aufgebaut.

Es ist geplant, weitere dreizehn Standorte im Stadtgebiet bis Sommer 2022 mit neuen Sirenenanlagen auszurüsten - vorbehaltlich funktionierender globaler Lieferketten.

Nach Abschluss des Ausbaus geplant: Einmal im Monat stadtweiter Probealarm

Nach Abschluss des lokalen Ausbaus, also voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2022, ist ein stadtweiter monatlicher Probealarm zur technischen Funktionsüberprüfung der Sirenen geplant. Dann soll an jedem ersten Samstag im Monat, so es sich nicht um einen Feiertag handelt, um 12 Uhr mittags ein 15-sekündiger Dauerton ausgelöst werden. 

Zweimal im Jahr kreisweiter Probealarm

Der kreisweite Probealarm wird einmal pro Halbjahr ausgelöst, um möglichst viele Teile der Bevölkerung mit den Signalen erreichen zu können. Er wird vorher auch über die Warn-App NINA angekündigt. Je nach Ausbaustufe des Sirenennetzes wird der Alarm aber noch nicht in allen Stadtteilen zu hören sein. Auch dieser Probebetrieb dient einerseits der technischen Überprüfung der vorhandenen Sirenen. Andererseits soll er dazu beitragen, dass die Bevölkerung die Sirenen wahrnimmt und sich mit den Signalen vertraut macht. So soll sichergestellt werden, dass im Falle von Gefahrgutunfällen und großen Schadenslagen die Bevölkerung möglichst gut gewarnt werden kann. 

Signalfolge und Bedeutung der Sirenen beim Testlauf NRW

Zweimal im Jahr erfolgt außerdem ein landesweiter Test. Dabei wird zuerst das Signal mit der Bedeutung „Entwarnung“ (1 Minute Dauerton) ausgelöst. Danach erfolgt ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton mit der Bedeutung „Radio einschalten und auf Durchsagen achten“. Zum Abschluss erfolgt nochmals ein 1minütiger Dauerton mit der Bedeutung „Entwarnung“. Die unterschiedlichen Sirenentöne können Sie sich auf der Internetseite des Innenministeriums anhören.

Warnungen werden auch über die Cas-APP verschickt

Über sogenannte Push-Nachrichten können die Nutzer der Cas-APP auch von der Feuerwehr über aktuelle Ereignisse und Gefahrenlagen informiert werden. Außerdem ist die App an die Meldesysteme des Deutschen Wetterdienstes und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (NINA) angebunden, sodass Unwetterwarnungen und Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes die App-Nutzer auf Wunsch automatisch erreichen.