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Auf dem Weg zur grünsten Industrieregion haben sich sechs Kommunen mit dem Regionalverband Ruhr (RVR) zusammengeschlossen, den Grünzug E auf den Stadtgebieten von Herne, Castrop-Rauxel, Dortmund, Bochum, Witten und Hattingen neu zu bewerten und aufzuwerten.
Sechs Ruhrgebietskommunen werten städteübergreifenden Grünzug auf
Gemeinsam soll im Grünzug E die vorhandene grün-blaue Infrastruktur für die Menschen aufgewertet, die Vernetzung der Grünflächen bewahrt und die Biodiversität gesteigert werden. Auch die besondere klimatische Funktion der Grünzüge als Frischluftschneisen soll erhalten bleiben. Bei einer Bereisung zum Projektstart haben die sechs Städte und der RVR eine Gebietskulisse des Piloten Grünzug E mit rund 40 Projekten festgelegt.
Ende der 1970er Jahre hat der RVR erstmals von Nord nach Süd sieben Grünzüge (A bis G) im Ruhrgebiet ausgewiesen. Diese besonderen Korridore sorgen bis heute für die Frischluftzufuhr in den Städten und haben zudem einen hohen Wert für Wohnen, Naherholung und Artenschutz im Ballungsraum Ruhr.
„Grüne Infrastruktur muss erhalten und gestärkt werden“
Im Ausschuss für Klima- und Umweltschutz letzte Woche (01.06.) erhielt die Castrop-Rauxeler Lokalpolitik einen Sachstandsbericht zum Grünzug E. Bettina Lenort, Stadtbaurätin der Stadt Castrop-Rauxel: „Ich freue mich, dass Castrop-Rauxel Teil dieses Projektes ist. Hier wird interkommunale Zusammenarbeit zum Schutz und zur Weiterentwicklung des wichtigen bandförmigen Freiraumes des Grünzuges E über die Stadtgrenzen gelebt. Grüne Infrastruktur muss erhalten und gestärkt werden.“
Nina Frense, RVR-Beigeordnete Umwelt: „Der RVR hat die Grünzüge als Freiräume gesichert, jetzt gestalten wir sie um. Gemeinsam mit unseren Mitgliedskommunen steigern wir vor Ort die Lebensqualität für die Menschen in der Metropole Ruhr. Dafür denken wir die Freiraumplanung über die Stadtgrenzen hinweg neu. So werden wir die grünste und lebenswerteste Industrieregion der Welt.“
Aktuell erarbeitet in der sogenannten „Greenvision“ ein externes Planungsbüro das Leitmotiv für die Neuausrichtung des Grünzugs E. Dafür werden die Experimentierräume im Frei- und im siedlungsnahen Freiraum und im urbanen Raum untersucht.
Landschaftsarchitektonische Ideenwerkstatt
Anschließend wird die „Greenvision“ in einer landschaftsarchitektonischen Ideenwerkstatt anhand der erarbeiteten Szenarien untersucht und bearbeitet. Abschließend wird ein Maßnahmenkatalog für den Grünzug E entwickelt, aus dem sich eine klare Priorisierung von Projekten mit Förderschwerpunkt ergibt. Die bislang identifizierten Projekte in Natur- und Landschaftsschutzgebieten und im städtischen Freiraum können Teil des Maßnahmenkatalogs sein. Der Gesamtentwurf soll die sechs teilnehmenden Kommunen dabei unterstützen, Fördermitteln für ihre Projekte zu beantragen und einzuwerben.
Für den Herbst 2023 ist der Beginn der landschaftsarchitektonischen Ideenwerkstatt geplant. Ein „World Green Vision Act“ vom RVR soll den gesamten Prozess abschließen. Das Pilotprojekt im Grünzug E kann später als Blaupause für die Weitentwicklung der übrigen Grünzüge A-G im Ruhrgebiet adaptiert werden.
Das Pilot-Projekt ist auch ein Beitrag zur Umsetzung der „Charta Grüne Infrastruktur“, die die RVR-Verbandsversammlung im September 2022 verabschiedet hat. Die Charta soll als Entwicklungsleitlinie, informelle Selbstverpflichtung für die Städte und Kreise sowie als politische Absichtserklärung für die Metropole Ruhr wirken. Denn Grüne Infrastruktur wird immer mehr wesentlicher Bestandteil der Städtelandschaft Ruhrgebiet und umfasst alle Arten des Grüns: sei es der schattenspendende Straßenbaum, der kleine Park im Wohnquartier oder das Kaltluftentstehungsgebiet im regionalen Grünzug, welches in Hitzeperioden Abkühlung verschafft.
Weitere Informationen erhalten Sie auch in der Vorlage "Pilotprojekt Grünzug E (Sachstandbericht)" aus dem Ausschuss für Klima- und Umweltschutz.